LAG Köpfe

Themen

Die LAG befasst sich mit vielen Themen rund um die Gleichstellung von Frauen und Männern. Die Schwerpunkte der LAG-Rheinland-Pfalz liegen dabei auf den Bereichen:

Gewalt gegen Frauen

Gewalt gegen Frauen zeigt sich in den unterschiedlichsten Formen und Facetten:
Körperliche und seelische Verletzung, sexuelle Belästigung, Vergewaltigung, Beschimpfung, Bedrohung, Demütigung, Quälen, Schläge, Mobbing, Cybermobbing, Stalking, Zwangsverheiratung – diese Aufzählung ist nicht abschließend und lässt sich fortsetzen.

Immer ist Gewalt gegen Frauen jedoch ein Angriff gegen die Selbstbestimmung der Frau, Unterdrückungsinstrument und eine schwere Verletzung der Menschenrechte.
Die Istanbul-Konvention beschreibt Gewalt gegen Frauen als Haupthindernis für das Erreichen der Gleichstellung von Frauen und Männern.
Somit ist dieses Thema für die meisten kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten von grundlegender Bedeutung.

Die LAG ist ständiges Mitglied am Landesweiten Runden Tisch gegen Gewalt, viele Kolleginnen arbeiten in ihren Kommunen an den Regionalen Runden Tischen, haben sie teilweise ins Leben gerufen oder die Federführung übernommen. 

Frauen und Politik

Politik ist das Instrument, das unser gesellschaftliches Zusammenleben regelt. Hier werden die großen und kleinen Entscheidungen getroffen, die sich häufig unmittelbar auf unser tägliches Leben auswirken:
Vom Bau einer Kindertagesstätte im kommunalen Bereich, über kultur- und bildungspolitische Entwicklungen auf Landesebene bis hin zur Steuerpolitik auf Bundesebene.

Frauen machen 50 Prozent der Bevölkerung aus, auf die sich diese Entscheidungen auswirken. Daher sollten sie im gleichen Maße an den Entscheidungen mitwirken wie Männer.

Blickt man jedoch in Gemeinde- oder Stadträte, Kreistage, den rheinland-pfälzischen Landtag oder bis nach Berlin in den Deutschen Bundestag, so gilt eine Aussage: der Frauenanteil in politischen Gremien ist sehr gering. Nur 35 Prozent der Sitze im Deutschen Bundestag sind von Frauen besetzt, im Mainzer Landtag liegt der Frauenanteil bei knapp einem Drittel. Das Geschlechterverhältnis in kommunalen Parlamenten ist noch unausgewogener.

Eine paritätische Besetzung von Entscheidungsgremien ist aber wichtig, da Frauen andere Ressourcen, Erfahrungen und Blickwinkel beisteuern können und Entscheidungen dadurch vielfältiger und gerechter – mitunter sogar besser – ausfallen.  

Ein zentrales Ziel der LAG lautet „Mehr Frauen in die Politik!“. Um dieses Ziel zu erreichen setzt sich die LAG zum Beispiel dafür ein, dass die Rahmenbedingungen, die eine politische Beteiligung von Frauen häufig erst ermöglichen, verbessert werden. Sie setzt Akzente bei der Landesregierung, um die Belange und Bedürfnisse von Frauen und Mädchen zu verdeutlichen.

Soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit

Die sozialen Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern gehören zu den wesentlichen Merkmalen moderner Gesellschaften.

Zwar erzielen Frauen seit den 1980er Jahren im Schnitt höhere Bildungsabschlüsse als Männer, sie sind jedoch trotzdem überrepräsentiert im Niedriglohnsektor, arbeiten häufiger in Teilzeit und sind später in höherem Maße vom Altersarmut betroffen. Sie sind seltener in Führungspositionen vertreten und erhalten in vielen Bereichen nicht den gleichen Lohn für die gleiche Arbeit (gender pay gap).

Die Ungerechtigkeiten im Arbeitssektor stehen in Verbindung mit mangelnder Gleichstellung innerhalb der Familie, wo Frauen einen Großteil der unbezahlten sogenannten Care-Arbeit, wie Erziehung, Pflege und Hausarbeit, übernehmen.  Eine immer noch weit verbreitete traditionelle Rollenaufteilung innerhalb der Familie verhindert somit, dass Frauen ihre Rechte und Potentiale ausschöpfen können. Die LAG setzt sich dafür ein, traditionelle Rollenbilder aufzubrechen und den Zugang von Frauen zu einer gerechten Teilhabe am Arbeitsmarkt zu verbessern.

Gesundheit 

Lange hat die Medizin Frauen und Männer gleich behandelt. Forschung und Pharmazie orientierten sich nur am männlichen Körper als Norm und vernachlässigte bei der gesundheitlichen Versorgung die Bedürfnisse von Frauen.

Frauen werden anders krank, haben andere Symptome, brauchen andere Diagnosen und Therapien. Das Geschlecht zählt zu jenen Faktoren, die unsere Gesundheit wesentlich beeinflussen.

Themen der geschlechtersensiblen Gesundheit sind: u.a.: Gesundheitliche Chancengerechtigkeit, Gewalt, Körpernormen und Körperbilder, Lebensphasen und reproduktive Gesundheit

Weiterführende Links:

https://mffki.rlp.de/de/themen/frauen/frauen-und-gesundheit/

https://www.frauengesundheitsportal.de/

 

Digitalisierung

Digitalisierung ist eines der Zukunftsthemen unserer Zeit. Die digitale Transformation hat Einfluss auf die Wirtschaft, die Gesellschaft und das Privatleben. Da die Auswirkungen so weitreichend sind, müssen Frauen und Männer gemeinsam am digitalen Wandel arbeiten, damit keine neuen geschlechterspezifischen Benachteiligungen hervorgerufen oder bestehende geschlechtsspezifische Benachteiligungen  weiter verschärft werden.

Frauen und Männer starten von unterschiedlichen Ausgangspunkten in den digitalen Wandel. So studieren auch heute noch deutlich weniger Frauen als Männer im MINT-Bereich, der Frauenanteil in der Digitalbranche liegt bei nur 16 Prozent und Frauen werden auch im Netz häufiger Opfer von Gewalt als Männer.

Die Digitalisierung braucht eine Geschlechterperspektive, damit sie für Frauen und Männer die gleichen Verwirklichungschancen eröffnen kann.